02 August 2005

Volterra - eine etruskische Siedlung im Herzen der Toskana

Im Zuge unseres Urlaubs haben wir auch Volterra besucht.

Volterra ist eine alte Siedlung der Etrusker und liegt auf einem Hügel auf 545 m Höhe und liegt zwischen Pisa und Siena im Nirgendwo.

Unter anderem ist Volterra für seine wunderschöne Aussicht bekannt, die angeblich die schönste in der ganzen Toskana ist.

Das Örtchen besticht durch seine zahlreichen engen Gassen, die kaum breit genug sind, um Autos fahren zu lassen. Bekannt ist Volterra auch für sein Alabasterhandwerk. So besteht die Möglichkeit den Palazzo Viti zu besuchen. Dies ist einer der schönsten Privat-Residenzen Italiens. Sie repräsentieren die italienische, europäische und orientalische Kunst aus der Zeit von 1400 bis 1900. Regisseure wie Visconti haben hier gedreht. Der Palast wird immer noch von den Nachkommen der Familie Viti bewohnt.

Nach den Etruskern kamen die Römer: man kann immer noch das Theater Vallebona und eine Thermalanlage aus jener Zeit bewundern.

Die Ausgrabungen wurden mit Hilfe von Patienten einer Irrenanstalt vorgenommen.

Anna Mitgutsch - Die Züchtigung

ist eines der Bücher, die ich im Urlaub gelesen habe.

Das Bucht sehr trist, die Sprache einfach, schlicht und sehr eindringlich. Die Ich-Erzählerin, die die Erziehung der Tochter besser machen will, als ihre Mutter es gemacht hat, erzhält in Rücblicken von der Kindheit, der Ehe, dem Sterben ihrer eigenen Mutter Marie.
Marie wächst auf einem reichen Bauernhof auf, ihr Leben ist gekennzeichnet durch harte Arbeit, Schläge und Unterdrückung, nach dem Krieg flüchtet sie in die Ehe mit einem Mann, den sie nicht liebt, den sie geradezu verabscheut.
Ihre Tochter erzieht sie streng, mit Schlägen, ohne irgendwelche Freiräume, immer mit dem Wunscht besser zu sein, als die anderen, sich aus der Arbeiterschicht nach oben zu arbeiten.

Anscheinend ist das Buch zumindest zum Teil autobiographisch - und spiegelt die Mutter-Tochter-Beziehung der Autorin wieder.

An einer Stelle fällt der Satz: Nicht falsch, heißt noch lange nicht, nicht richtig. - Ein Zitat, das es wert ist, sich öfter daran zu erinnern.

Mich erinnert das Buch an eine Internet-Bekannte, die auch auf einem Hof aufgewachsen ist, wo harte Arbeit nur durch Schläge unterbrochen wurden. Auch diese Frau ist vom Hof geflohen, auch sie versucht mit allen Mitteln ihrer Tochter ein besseres Leben zu bieten, ja und auch sie steht häufig am Rande des Scheiterns.

01 August 2005

Urlaub - Toscana - Marina di Bibbona

Ursprünglich wollte ich ja für jeden Urlaubstag einen eigenen Blogeintrag machen, war aber dann doch zu faul, daher gibt es nur eine (hoffentlich) kurze Zusammenfassung.

für alle, die es interessiert: wir waren 14 Tage in Marina di Bibbona an der etruskischen Rivera, ca. eine halbe Stunde mit dem Auto unterhalb von Livorno. Der Start um 4:00 in der Früh gelang prima, die Fahrt war ruhig und die Kids gut gelaunt, wenn sie nicht gerade geschlafen haben.

Am Ziel angekommen, hat Tochter 2, während wir die Formalitäten erledigten, erforscht, wie toll man mit einem "Glitzerstein" auf einem Auto zeichnen kann. Gott sei Dank war es unser Auto.

Es dauerte keine drei Tage, da war Tochter 2 am halben Campingplatz bekannt und bis zum Ende des Urlaubs hätten zufällige Besucher unserer Spur durch den halben Ort verfolgen können. Das Mädel war wieder einmal in Fahrt.

Tochter 1 fand zum ersten Mal im Urlaub schnell "Freunde" und hatte viel Spass mit zwei niederländischen mehr oder weniger gleichaltrigen Buben. Ich fand es sehr interessant, wie leicht die Kinder die Sprachbarriere überwunden haben. Es dauerte nicht lange, und es gesellte scih noch ein dritter Bub aus Holland dazu. Mit dem verstand Leah sich besonders gut.

Ich frage mich wirklich, warum für Kinder die Unterschiede in der Nationalität kein Problem sind, und Erwachsene so ein Gestack darum machen. Die Kinder haben es geschafft nachvollziehbare, frei erfundene Spiele bis hin zu Memory mit festen Regeln zu spielen.

Natürlich haben wir auch in diesem Urlaub ein paar Ausflüge unternommen, leider zu wenig, aber doch besser als Nichts.
Wir waren in Pisa, den schiefen Turm ansehen - was soll man auch sonst in Pisa machen? - und dann noch in Volterra, einer alten Etrusker-Siedlung.

Ich hatte Glück, ich kam auch diesesmal viel zum Lesen: GAS von Matt Ruff habe ich fertig gelesen: super Buch, wider Erwarten fanden sich zum Schluss alle losen Fäden wieder, wobei ich das Gefühl hatte, im Schnellzug zu sitzen.
Jedoch wanderte bereits "Ich und die anderen" vom gleichen Autor auf meine Leseliste und wird demnächst von dort auf meinen SUB wanderen. Ich bin gespannt, wie dieses Buch ist und ob Ruff dort auch so viele versteckte Andeutungen und Bezüge unterbringt, wie in GAS - die Triologie der Stadtwerke.