30 September 2005

Soll ich, oder soll ich nicht?

Morgen ist der Tag der Tage. Einer der wichtigsten Tage des Jahres. Ein Tag wie kein anderer. Auf diesen Tag haben viele Mensche in Österreich, Deutschland und der Schweiz gewartet. Ein hartes Jahr mit vielen Ups and Downs. Das Gespräch kreist schon heute nur um eines: um dieses lang ersehnte Ereignis, das Jung und Alt aus den Häusern treibt.
Alle haben nur ein einziges Ziel, sie wollen ihn! Jetzt, sofort, ohne Verzögerung! Manche haben GLück, er ist ihnen näher, er kommt bis zum Haus, bis zur Wohnung, anderes müssen warten, können dieses Abenteuer erst später erleben. Aber eines ist ihnen allen Gewiss! Sie spielen das selbe Spiel seit längstens sieben Jahren, als ein kleiner Zaubererschüler das erstemal den Büchermarkt eroberte. Ja, morgen ist es wieder so weit! Morgen erscheint er in neuem Glanze, wieder ein Jahr älter geworden und lange sehnsüchtig erwartet.

Soll ich, oder soll ich nicht? Soll ich mich dem Mainstream unterwerfen?
Ich, die jahrelang ein Verweigerer war? Es wäre so leicht dazuzugehören. Ein kleiner Schritt und ich wäre dabei. Er wäre meiner!
Am Montag könnte es schon zu spät sein. Ein "Vergriffen" könnte mich überraschen, zu Boden werfern, mich erschüttern.

Soll ich, oder soll ich nicht? Ihn käuflich erwerben den Harry Potter VI?

24 September 2005

Nachts um eins vor dem PC

Einsam sitzt User X vor dem PC. Mitternacht ist längst vorbei. Alles ist ruhig. Die ganze Wohnung liegt im Dunkeln. Die einzge Lichtquelle ist das wechselnde Leuchten des Monitors. Nur das Gesicht des Users X wird beleuchtet, der Rest liegt im Schatten und verschwimmt mit der Dunkelheit.

User X sitzt und starrt gebannt auf die wchselnden Bilder, Schriften und Texte vor ihm. Er grübelt und siniert über die Weite des Internets und wo er sich überall verlieren wird können. Er braucht eine Pause, seit Stunden treibt er ziellos durch seine Lieblingsseiten. Das bringt ihn nicht weiter, das Wesentliche fehlt heute. Da ist eine Leere, die er die letzten Tage nicht spüren konnte, die war einfach nicht da.

Er sucht nach Neuorientierung, liest mal hier mal da.
Die Uhr schlägt, Schon wieder ist eine Stunde vergangen. Die Dielen knarren. Irgendwo raufen zwei Katzen, es hört sich fast an, wie das Geschrei von Babys. Doch User X bekommt das alles nicht mit. Er ist gefangen im System. Es gibt kein Entkommen. Ein neues Forum erweckt das Interesse von User X. Gebannt liest er die Geschichten dieser kleinen virtuellen Welt.
Die User als Menschen kommen ihm immer näher, er erkennt, es sind getriebene, schlaflose, wie er.
Es zwingt ihn zu schreiben, sich wieder zu finden im Gegenüber in dieser virtuellen Welt. Er kann nicht aufhören. Er hat Seinesgleichen gefunden.
Die Welten verschwimmen. Was ist real, was nicht? Die Grenzen werden immer unklarer, Hemmungen fallen. Alles verrinnt im Dunkel des Zimmers, wird eins. Die Fähigkeit zu trennen geht verloren. Aber was bleibt? Ein Strom, ein Wirbel, der Wahnsinn. Antwort folgt auf Antwort, Schlag auf Schlag. Freunde werden gefunden, gemeinsam gleacht und geweint. Doch das was bleibt, ist ein fahler Nachgeschmack. Eine Welt ohne Sinn. Der Zauber verfliegt, war nur ein Traum, ein Tag beginnt, die Einsamkeit kommt zurück. Bis am Abend nachts um eins, denn dann beginnt der Zauber der virtuellen Welt von vorne.