31 Dezember 2005

Tess Gerritsen - die Chirurgin

In Boston geht ein Frauenmörder um: er sucht sich Frauen, die schon einmal Opfer einer Gewalttat waren, überfällt sie und entfernt ihnen bei lebendigen Leib den Uterus.
Die einzige Spur führt
Mordkommissar Thomas Moore zu Catherine Cordell, sie selbst ist Chirurgin. Vor zwei Jahren war sie selber Opfer eines Serienmörders: jedoch gelingt es ihr den Angreifer zu erschießen, die Erinnerung daran wird sie aber nicht mehr los.
Die neue Mordserie sieht der vor zwei Jahren jedoch verblüffend ähnlich. Und so wie es aussieht, ist sie als neues Opfer des Serienmörders auserwählt.

Michael Curtin - Der Club der Weihnachtshasser

Das Buch spielt in England und teilweise in Irland während der 80er: die Zeit ist geprägt durch Arbeitslosigkeit. So findet sich im Pub "The King's Arms" eine illustre Runde zum Kartenspiel: es ist eine seltsame Gruppe: Percy Bateman, irischer Außenseiter und Herumtreiber, der in seiner Jugend ein spektakuläres Desaster auf dem Rugby-Feld zu verantworten hatte; Kenneth Foster, ein Buchhalter, der sich gern in Frauenkleider hüllt; Arthur Ellis, ehemals Londoner Gebietsleiter der NatWest Bank, der die Welt davon überzeugen will, sich Linoleumböden anzuschaffen und der zu diesem Zweck immer ein Stück dieses nicht gerade populären Materials mit sich herumträgt; Ernie Gosling, Hilfskellner im The King's Arms, der nie so recht weiß, ob er eher für sich oder seine Frau den Totoschein ausfüllt; und Diana Hayhurst, die Schulterpolster tragende Herausgeberin von Unipolitan, der Zeitschrift für die moderne Frau.

Sie haben zwei Dinge gemeinsam: sie lieben das Solospiel und sie hassen Weihnachten. So ergibt das eine das andere und sie reisen alle - auf getrennten Wegen - nach Irland um ein Symbol gegen Weihnachten zu setzen.

24 Dezember 2005

24. Dezember

Heute ist es wieder soweit! Heute ist der Tag des Jahres, der von Millionen von Kindern und Erwachsenen heiß erwartet wurde. Damit unterscheidet sich dieser Tag auch nicht von den vorangegangenen Jahren. Heute ist Weihnachten! Der Tag des Wahnsinns, der Tag des Streits, der Tag des Konsumirrsinns, der Tag der erhöhten Selbstmordrate.
Kinder lieben diesen Tag: es gibt Geschenke, Kerzen und Sternspritzer geben dem Fest etwas Geheimnisvolles, etwas Unwiderstehliches.
Ein Fest für Kinder! Das Fest des Schlachtens von liebevoll verpackten Geschenkpaketen. Tausende Pakete sorgen dafür, dass der Müllberg wieder steigt: Plastik und und buntes Papier mit kitschigen Weihnachtsmotiven zieren die Müllhalden.
Leise Kinderstimmen singen "Stille Nacht, Heilige Nacht". Alles ist so besinnlicht, da stört es niemanden, dass diese Stimmchen kaum einen Ton richtig treffen.
Ein Fest für Kinder, dieser Tag des Jahres! Ja, vor allem für junge Kinder, die noch an das Märchen vom lieben Christkind glauben, die nicht wissen, wieivel Millionen in den unterschiedlichsten Währungen für dieses Fest zum Fenster hinaus geworfen werden.
Aber was bringt dieses Fest Erwachsenen? Warum führen sie sich auf, als würden sie auch noch an den Zauber des Christkinds glauben? Dieses Fest kostet Geld, mit Millionen anderen weihnachtseinkaufswütigen Menschen quält man sich durch Kaufhäuser, von Geschäft zu Geschäft, um Zeug zu kaufen, was andere nicht brauchen. Jeder streßt nur herum , die Laune sinkt überall bis zum Gefrierpunkt. Angeheizt wird die Stimmung nur durch quäkende Lautsprechermusik und grellen, blendenden Sternenlichtern in den Straßen.
Warum haben so viele das Bedürfnis vor diesem Fest Kekse zu backen, eine Weihnachtsgans zu braten, einen Weihnachtsputz zu veranstalten, die Familie um sich zu scharen, ausgeklügelte Speisen zu servieren und sich bei all diesen Aktivitäten von schrecklich piepsigen Weihnachtsliedern begleiten zu lassen? Ein weiteres Bedürfnis vor Weihnachten ist es, noch alles, was auch immer das für den einzelnen ist, zu einem Abschluss zu bringen. Das erhöht den Streßfaktor und bringt die Laune weiter zum Sinken.
Man spürt überall die Hektit, Eile, Unruhe und Unrast und gleichzeitig ein zwanghaftes Bedürfnis nach Friede, Ruhe und Besinnlichkeit.
Und genau dies alles macht dieses Fest unerträglich und mit den Jahren wird der Wunsch abzuhauen, diesen Wahnsinnt hinter mir zu lassen, immer größer. Aber ich muss mich gedulden, noch Jahre, vielleicht drei, aber vielleicht auch fünfzehn bis endlich eine Änderung möglich sein wird, bis ich endlich diesen einen Tag irgendwo abseits der Weihnachtsbesinnlichkeit mit einem guten Buch an einem sonnigen, weißen Strand verbringen kann.

In diesem Sinne, wünsche ich jedem das Weihnachtsfest, das er verdient!

Signatur

Vermeintliche Rechtschreibfehler sind ein Vorgriff auf kommende Rechtschreibreformen und deren Widerruf!

03 Dezember 2005

Val McDermid - Tödliche Worte

Diesmal haben Carol Jordan und Tony Hill gleich zwei Fälle nebeneinander zu bearbeiten: zwei kleine Buben sind verschwunden und ein irrer Mörder treibt sein Massaker in der Prostituiertenszene von Bradfield. Die Morde gleichen genau denen von Derek Tyler, der sitzt allerdings seit zwei Jahren in der Psychiatrie und spricht kein Wort.

Das ist der vierte Band, in denen Carol Jordan und Tony Hill zusammenarbeiten, und gemeinsam dem Bösen gegenüberstehen. Auch in diesem Band arbeitet Jordan mit viel Gespür und intuitiv, obwohl sie nur langsam in Fahrt kommt, sie ist immer noch gezeichnet von der schrecklichen Vergewaltigung, der sie bei einer Undercoveraktion, bei der sie von ihren Vorgesetzten nicht geschützt wurde, ausgesetzt war. Auch in diesem Band kommen sich die beiden nicht wirklich näher, obwohl sich beide über die Gefühle für einander im klaren sind.

In meinen Augen ist "Das Lied der Sirenen" der beste aus dieser Serie, gefolgt von "Tödliche Worte". Wobei mir relativ bald klar war, welcher Zusammenhang besteht und wer der Haupttäter sein muss.

Vorherige Thriller mit diesem Team:

- Das Lied der Sirenen
- Schlussblende
- Ein kalter Strom

Von Val McDermid auf jeden Fall auch zu emfpehlen ist ein "Ort für die Ewigkeit": Kurz vor Dienstschluss nimmt der neue Inspektor George Bennett eine Vermisstenanzeige auf. Ein 13jähriges Mädchen ist verschwunden. Es stellt sich heraus, dass das Mädchen von ihrem Stiefvater vergewaltigt und ermordet wurde. Jedoch findet sich nie eine Leiche. Der Stiefvater wird, obwohl er immer seine Unschuld beteuert, zum Tode verurteilt.

35 Jahre später möchte eine Journalistin ein Buch über diesen Mord schreiben. Inspektor Bennett unterstützt sie dabei, hilft ihr bei den Nachforschungen. Doch da kommen ihm Zweifel, ob der richtige verurteilt wurde.

27 November 2005

christopher moore - der kleine dämonenberater

köstlich, witzig, erfrischend, steht der "Bibel nach Biff" um nichts nach!

Zu Beginn des 20.sten Jahrhunderts hat Travis aus versehen den Dämon Catch befreit, seither ist dieser sein ständiger Begleiter: Catch hat jedoch einen großen, lästigen Nachteil: er ernährt sich von Fleisch - von Menschenfleisch. Travis ist daher sehr bemüht, diesen lästigen Dämonen wieder los zu werden. Daher begiebt er sich eine Reise durch den Süden Amerikas, um endlich die Möglichkeit zu finden, den Dämon wieder verschwinden zu lassen.

Das war sicher nicht mein letztes Buch von Christopher Moore!

22 November 2005

Arnaldur Indriðason - Gletschergrab

Originaltitel: Napóleonsskjölin (nur weil er für mich so schön unaussprechlich ist)

Am Ende des zweiten Weltkrieges stürzt ein Nazi-Flugzeug, das in der Farbe der Alliierten getarnt war, auf dem Gletscher Vatnajökull ab. Die Suche der amerikanischen Suchmanschaft nach dem Flugzeug blieb erfolglos.

Im Jahre 1999, während eines milden Winters, tauchen Teile des Flugzeuges aus dem Schnee wieder auf. Mitarbeiter des amerikanischen Geheimdienstes machen sich auf den Weg um das Flugzeug zu bergen, denn es birgt ein Geheimnis, das unbedingt gewahrt werden muss.

Doch leider kommen dieser Expedition Elias und seine Schwester Kristin in die Quere. Sie entgehen nur knapp einem Anschlag. Sie kommt der "Operation Napoleon" auf die Spur und dieses wenige Wissen führt dazu, dass Auftragskiller auf sie angesetzt werden.

Karin Fossum - dunkler Schlaf

Andreas und sein Freund Zipp wollen bei einer ca 60jährigen, Irma, einbrechen, ein bisschen Geld für einen heiteren Abend stehlen. Zipp wartet vor der Türe, aber Andreas taucht nicht mehr auf, woraufhin Zipp glaubt, dass sein Freund wahrscheinlich schon nach Hause gegangen ist.
Aber Andreas bleibt verschwunden. Seine Mutter schaltet die Polizei ein, Kommissar Konrad Sejer und sein Partner Skarre übernehmen die Angelegenheit.
Die Zeit wird knapp und Zipp schweigt.

Das Ende lässt in meinen Augen zu wünschen übrig, es fehlt die Erklärung, warum Irma durchgedreht ist und Andreas gefangen hält. Auf den letzten Seiten wird angedeutet, dass ihr Sohn Ingemar den verschwundenen Vater auf dem Gewissen hat, auch hier, einfach in den Raum gestellt.

12 November 2005

Gedanken zu "Schande" von Coetzee

David Lurie: ist ein Frauenheld, der sich an eine viel jüngere Studentin heranmacht. Diese ist passiv und willenlos, lässt sich von Lurie überrumpeln. Er geht plump vor und lässt nicht locker. Seine Anmache ist aufdringlich. Sie zeigt keinerlei Interessen an seinen Avancen, aber dennoch schläft sie mit ihm.
Für mich stellt sich die Frage, wie weit er sich zurückhalten hätte müssen, bzw. wie weit ist der Vorwurf des Missbrauchs wirklich gerechtfertigt.
Am Schluss des Buches ist er soweit sich von einem Hund zu trennen, der im Tierasyl auf den Tod wartet. Mit dieser Textstelle kann ich eigentlich nicht wirklich viel anfangen, am ehesten bedeutet es für mich, dass er, ähnlich wie seine Tochter mit der Geschichte des Landes frieden geschlossen hat.

Lucy: Die Tochter von David lebt auf der Farm, versucht mit dem Verkauf von Blumen und Gemüse und mit der Hundepension ihr Land zu erhalten. Bereitwillig nimmt sie ihren Vater auf.
Zu Spannungen kommt es erst nach dem Überfall: sie beide verfolgen unterschiedliche Ziele.
Sie hat die Dynamic der Nach-Apartheid akzeptiert, sie hat erkannt, dass sie auf ihrem Gleckenerde nur dann bleiben kann, wenn sie das Geschehene ohne Widerstand akzeptiert. Das ist auch der Grund, warum sie in die Ehe mit Pollux, dem Nachbarn, einwilligt.
Für mich ist diese Akzeptanz der Opferrolle nur schwer verständlich. Mir fällt es wesentlich leichter, die Absichten von David zu verstehen.

Pollux: ist ein schwarzer Südafrikaner, der ursprünglich ein unterbezahlter Arbeiter auf Lucys Farm war. Sie hat ihm einen Teil des Landes überschrieben. Das dürfte auch der Grund für den Überfall gewesen sein, denn wie es der Zufall wollte, waren er und seine Familie genau zur Zeit des Überfalls nicht in der Gegend. Einer der Täter ist bei einem Fest von Pollux aufgetaucht, es zeigte sich, dass er ein Verwandter ist.

zum Buch: Eigentlich hat mir das Buch nicht so schlecht gefallen, obwohl es den Lobpreisungen nicht gerecht wird. Die Sprache ist einfach, der Text nicht kompliziert. Es streift die Themen: Missbrauch, Vergewaltigung und die Geschichte Südafrikas in Form der Nachapartheid.
Ich war überrascht, dass das Buch den Bookerpreis 1999 bekommen hat bzw. dass Coetzee den Nobelpreis für Literatur 2003 verliehen bekommen hat.

John Maxwell Coetzee - Schande

Inhalt:
Der ältliche, geschiedene Literaturprofessor David Lurie lässt sich auf eine Affäre mit einer Studentin ein. Dieses Fehltritt kommt an die Öffentlichkeit und kostet den Professor seine Stelle an der Universität, vor allem auch deswegen, weil er sich der Befragung durch ein Untersuchungskomitee, trotz seines Schuldbekenntnisses, nicht stellt und zu keinerlei Kompromissen bereit ist.
Um Abstand zu gewinnen, verlässt er Kapstadt und besucht seine Tochter Lucy, die in der Provinz Ost-Kap einekleine Farm bewirtschaftet. David hilft ihr und beitet seine Unterstützung auch Bev Shaw, die ein Tierasyl und eine einfache tierärztliche Praxis leitet, an.
Alles scheint wieder in Ordnung zu kommen, als Lucie und David Opfer eines brutalen Überfalls werden: sie kommen mit dem Leben davon: David hat leichte Brandverletzungen, Lucie jedoch leidet an den Folgen der mehrfachen Vergewaltigung.
David vergeht fast vor Sorge um seine Tochter, will Rache, will die Täter verhafen, will, dass seine Tochter diesen unsicheren Ort verlässt. Lucie zieht sich immer weiter in sich zurück, will ihre "Heimat" nicht verlassen. Sie bringt zwar den Überfall jedoch nicht die Vergewaltigung zur Anzeige. Sie will diese Schande nicht öffentlich machenm, sie hat Angst, dies könnte eine Art "Einladung" zu weiteren Verbrechen darstellen.
Aufgrund dieser unterschiedlichen Einstellungen kommt es fast zum Bruch zwischen den beiden, vor allem, als einer der Täter beim Nachbarn einzieht und sich als dessen Verwandter entpuppt.
David geht zurück nach Kapstadt. Er entschuldigt sich bei den Eltern der Studentin, mit der er eine Affäre hatte und beginnt an einer Oper über Byron zu schreiben.
Jedoch bleibt er in telefonischem Kontakt mit seiner Tochter. Als sie während dieser Anrufe immer distanzierter und seltsamer klingt, fährt er wieder zurück auf's Land. Er stellt fest, dass sie von einem der Vergewaltiger ein Kind erwartet. Lucy will dieses Kind bekommen, ihm eine gute Mutter sein. Der afrikanische Nachbar, der schon zwei Frauen hat, hat Lucie einen Antrag gemacht: Er würde sie zur Frau nehmen, das Land wäre ihre Mitgift, sie stünde dann unter seinem Schutz, sie wäre nie mehr ein Opfer.
Zu Davids Unverständnis nimmt Lucy den Antrag an, unter der Bedingung, dass sie in ihrem Haus wohnen bleibt.
Aus Sorge um Lucy nimmt er sich ein Zimmer in der nächsten Siedlung. Er arbeitet wieder bei Bev. Shaw.
Langsam schließt Lucy Frieden mit dem Unrecht, das ihr widerfahren ist und blickt wieder in die Zukunft. Auch David sieht seinen Aufgaben als Großvater positiver entgegen.

07 November 2005

Marlen Haushofer - die Wand

Inhalt:
Die Ich-Erzählerin ist zu einem Wochenendausflug auf eine Berghütte eingeladen. Gleich nach der Ankunft dort, fahren ihre Kusine und ihr Mann noch ins Dorf. Als sie spät am Abend noch nicht zurück sind, geht die Ich-Erzählerin schlafen. Am nächsten Morgen sind sie immer noch nicht zrücl, nur Luchs der Jagdhund, taucht komplett verstört auf. Sie denkt sofort an einen Unfall und macht sich in Richtung Dorf auf. Luchst läuft voraus. Plötzlich kommt er mit blutender Schnautez zurücl. Die Ich-ERzählerin ist hinter einer unsichtbaren Wand eingeschlossen.
Jegliches Leben ausserhalb der Wand ist ausgelöscht, in ihrem Tun wie versteinert.
In einem rückblickenden Bericht erzählt die Ich-Erzählerin von ihrem harten, einsamen Überlebenskampf, der nun begann: sie muss hart arbeiten: Holzhacken, Kartoffel und Bohnen setzen und später ernten, Beeren sammeln. Es ist ein einsames und karges Leben, jedoch übernmmt sie die Verantwortung für den Hund, Katzen, eine Kuh und später auch einen kleinen Stier. Den Bericht schreibt sie, um nicht verrückt zu werden. Am Ende, nach dem Tod des Hundes und des Stieres, geht ihr das Papier aus und der Bericht endet.

Kritik:
Marlen Haushofer ist 1920 in Österreich geboren. "Die Wand" entstand 1963 - einige Jahre bevor ich geboren wurde. Für mich ist das Entstehungsdatum insofern wichtig, weil ich denke, dass es erklärt, warum die Ich-Erzählerin, die Einsamkeit wählt und nicht spektakulär, dem Ende des 21. Jahrhunderts entsprechend, sich einen Weg durch die Wand bahnt. Für mich ist es unverständlich, warum sie dieses einsame harte, arbeitsreiche Leben einem Ausbruch und der Plünderung von Kaufhäusern vorzieht.
Das Lesen dieses "Gefangenseins", ist mir fast körperlich unangenehm, ich habe mehrmals überlegt, ob ich überhaupt weiterlesen kann. Aber dennoch hat das Buch nicht gehalten, was es versprach, trotz vieler Preise! (aber vielleicht bin ich nur eine Banause, die das Wesentliche nicht verstanden hat).

02 November 2005

John Irving - Witwe für ein Jahr

Für alle, die das Buch schon gelesen haben (-;

Im Sommer 1958 hat die 39 jährige Marion, die den Unfalltod ihrer beiden Söhne nie überwunden hat mit dem damals 16 jährigen Eddie, der von Ted, Marions Mann, zu diesem Zwecke und als Schrifstellerassistent über den Sommer eingestellt wurde, eine Affäre. Eddie verliebt sich in die viel ältere Frau und hat von diesem Moment an auch nur Augen für ältere Frauen.
Marion glaubt, ihrer Tochter Ruth aus Angst sie auch zu verlieren, keine gute Mutter sein zu können und um den Seitensprüngen Teds zu entrinnen, verlässt sie nach diesem Sommer die Tochter und ihren Mann und verschwindet spurlos.
Ruth hofft ein Leben lang, dass sie eines Tages wieder auftauchen wird.
Eddie wird ein mäßig guter Schriftsteller und verarbeitet in jedem seiner Bücher die Liebe zu Marion bzw. die Liebe zu einer älteren Frau. Auch Ruth wird Schriftstellerin, allerdings mit mehr Erfolg als Eddie: aber auch ihre Bücher sind durch ihre Erfahrungen geprägt, auch wenn sie sich das nicht eingestehen will.
Mehr als 30 Jhare später treffen Eddie und Ruth während einer Lesung Ruths wieder aufeinander. Ihm gelingt es ihr "falsches" Mutterbild etwas gerade zu rücken. Eddie und Ruth bleiben Freunde - verbunden durch den Wunsch Marion wieder zu sehen.
Im Zuge der Präsentation eines Buches fliegt Ruth nach Europa, auch nach Amsterdam. Hier kommen ihr Ideen für ein neues Buch und sie beginnt im Rotlichtbezirk zu recherchieren. Sie trifft mehrmals auf eine Prostituierte, die ihr mehr oder weniger bereitwillig Auskunft gibt. Während eines dieser Gespräche taucht ein Freier auf und Ruth wird hinter dem Vorhang versteckt. Aus dieser Position ist sie gezwungen den Mord an der Prostituierten zu beobachten. Unbekannterweise schickt sie eine genaue Beschreibung des Äußeren und einiger Eigenheiten des Täters an Sergeant Harry. Aufgrund der Täterbeschreibug wird der Täter wenig später gefasst. Ruth stark bewegt von diesem Erlebnis fliegt nach Amerika zurück und heiratet ihren Lektor.
Erst als Ruth Mutter geworden ist, und sie nach nur wenigen Jahren Ehe zur Witwe wird, kann sie ihrer Mutter verzeihen und sie verstehen.
Eddie hat in ihrem Kummer Marion wieder erkannt und glabut sich in Ruth verliebt zu haben. ; er hat aber nicht den Mut seine Gefühle zu gestehen.
Erst 1 Jahr nach dem Tode des Lektors bringt sie ihr nächstes Buch heraus, für das ihr in Amsterdam die Idee gekommen ist.
Während der Promotiontour kommt sie auch wieder nach Amsterdam, dort trifft sie auf Sergeant Harry, der, obwohl der Mord schon längst aufgeklärt ist, nie aufgehört hat, "seine" Zeugin zu suchen.
Sie verlieben sich in einander und heiraten. Eddie erkennt, dass es nicht Ruth war, in die er sich verliebt hat, sondern die Züge des Schmerzes, die ihn an Marion erinnerten.
Als Marion erfährt, dass das Haus, in dem sie iher Affäre mit Eddie gehabt hat, zum Verkauf steht, kommt sie zurück um mit Eddie ihren Lebensabend zu verbringen und sich Ruth und ihrer Familie zu stellen.

01 November 2005

Zitat: John Irving - Witwe für ein Jahr

Seite: 660/Diogenes:

In jeder Ehe gibt es fest verteilte Aufgaben; es gibt immer einen, der mehr oder minder dafür verantwortlich ist, den Mülleinmer auszuleeren, und einen, der dafür zu sorgen hat. dass immer Kaffeee oder Milch oder Zahnpasta oder Toilettenpapier im Haus ist.

25 Oktober 2005

Die Zwillinge von Tessa de Loo

Die beiden Zwillingsschwestern Anna und Lotte werden nach dem Tod des Vaters getrennt: Lotte kommt zu Verwandten nach Holland, wo sie geborgen mit ihren Stiefgeschwistern aufwächst. Anna bleibt bei Verwandten in Deutschland, wo sie am Hof des Onkels und seiner Frau als billige Arbeitskraft schuften muss.
Durch Zufall treffen die beiden Schwestern 70 Jahre später bei einem Kuraufenthaltin Belgien wieder zusammen. Lotte ist sehr distanziert, lehnt Anna, die Deutsche ab.
Anna erzählt ihre Geschichte am Hof vor dem Krieg, im Kloster, wo sie zur Ausbildung lebt, als Hausangestellte, vor und während des Krieges.
Auch Lotte verscuht ihren Teil ihrer Geschichte beizutragen, kommt aber neben "der Deutschen" zu kurz.
Lotte wirft Anna vor Mitschuld am Krieg, am Hunger und am Tod vieler Millionen Juden zu haben. Anna bettelt nahzu um Verständnis und Befreiung von der Kollektivschuld. Lotte will jedoch mehr Distanz.

Das Buch endet mit dem unerwarteten Tod der unerschütterlichen Anna während des Kuraufenthalts und Lottes öffentlichem Bekenntnis, dass Anna ihre Schwester war.

19 Oktober 2005

Zitat:

aus "Die Zwillinge" von Tessa de Loo

btb, Seite 179:


"Ein Buch, das nicht gelesen wird, existiert nicht."

11 Oktober 2005

Luisi's Geheimnis

Eigentlich begann der Abend ganz normal. Er war wie alle Abende zu dieser Jahreszeit. Der Wind blies um die Häuser, er riss Blätter von den Bäumen und jagte sie vor sich her. Die alten Fensterläden des Hauses knarzten und quietschten durch die Last des Windes. Kamin brasselte gleichmäßig das Feuer vor sich hin. Alles war ruhig, die Kinder schliefen in ihren Betten. Nur leise hörte man das Rauschen und Pfeifen des Windes. Aus dem Radio rieselte leise Musik. Eine Kerze flackerte am kleinen Tischchen vor dem Sofa.
Plötzlich war das Knarren der Holzdielen zu hören, es klang fast so, als würde sich jemand im oberen Stock durch den langen dunklen Gang vorsichtig entlang schleichen. Durch das Babyphon war das gleichmäßige Atmen der schlafenden Kinder zu hören.
Das Jaulen des Windes wurde lauter, es war schon spät, alles war wieder ruhig im obere Stock des abgelegenen Hauses.
Ich nahm die Kerze und machte eine letzte Runde durch das stille Haus, alle Fenster waren geschlossen und die Tür versperrt, es war Zeitauch ins Bett zu gehen. Ich stieg die steile Treppe nach oben, ging an den Kinderzimmern vorbei. Drinnen war alles ganz still, nur das regelmäßige Atmen war zu hören.
Und da, ganz plötzlich, fiel mein Blick auf etwas weisses und glänzendes, es lag direkt vor meiner Schlafzimmertüre: ich bückte mich und hob es auf: es war eine Nachricht auf einem weißen Zettel, es stand in blauen, krakeligen Buchstaben:

Zahlreiche Fragen schossen mir durch den Kopf: Für wen war diese Nachricht?, Wer war Luisi? Wer war der Verfasser dieses Zettels?
Ich fand keine Antwort auf meine Fragen. Jedoch ließ mich der Gedanke nicht los, dass ich einem Geheimnis auf der Spur sein könnte.
Zögernd ging ich ins Bett. Hineingekuschelt in meine Decken betrachtete ich die Nachricht von allen Seiten, hielt sie gegen den Schein der Kerze, hielt sich auch darüber, in der Hoffnung unsichtbare Schriftzeichen wieder aufscheinen zu lassen. Aber da war nichts.
Ich legte die Nachricht auf mein Nachtkästchen neben das Bett und blies die Kerze aus. Noch während ich über zahlreiche Antworten nachdachte, schlief ich ein. Vielleicht kam ich ja in meinen Träumen dem Rätsel auf die Spur.

Ich träumte wirres Zeug von Schneemenschen, Bergfexen, Wichteln und zahlreichem Getier, das hier in den Bergen wohnen soll. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fühlte ich mich schlapp und müde. Aber dennoch war ich dem Geheimnis keinen Schritt näher als am Vorabend.

10 Oktober 2005

noch mehr Biff

Folgende Leseprobe macht für mich einen Teil des Reizes des Buches aus, macht die Personen so liebenswert:

Goldmann, Seite 504:

Wir vermuteten, dass er schwimmen oder mit einem der kleinen Boote rudern würde, aber als er endlich ans Ufer kam, war ihm die Menge noch auf den Fersen, und er lief einfach immer weiter, direkt übers Wasser bis zum Boot. Die Menge blieb am Ufer stehen und jubelte. Selbst wir staunten über das neue Wunder, und mit offenen Mündern hockten wir im boot, als Joshua näher kam.
"Was?", sagte er. "Was? Was? Was?"
"Herr, Ihr wandelt auf dem Wasser", sagte Petrus.
"Ich habe gerade gegessen", sagte Josua. "Man soll eine Stunde lang nicht schwimmen gehen, wenn man gegessen hat. Man könnte Krämpfe bekommen. Hat denn keiner von euch eine Mutter?"
"Es ist ein Wunder", rief Petrus.
"Es ist nichts dabei", sagte Josua und tat das Wunder mit einer Geste ab. "Es ist leicht. Wirklich, Petrus, du solltest es versuchen."
Zögerlich stand Petrus im Boot auf.
"Ehrlich, versuch es."
Petrus begann, seine Tunika abzulegen.
"Behalt das an", sagte Josua. "Und deine Sandalen auch."
"Aber, Herr, es ist eine neue Tunika."
"Dann halt sie trocken, Petrus. Komm zu mir. Steig aufs Wasser."
Petrus hängte einen Fuß über die Reling.
"Vertraue auf deinen Glauben, Petrus", rief ich. "Wenn du zweifelst, wirst du es niemals schaffen."
Dann setzte Petrus beide Füße auf die Fluten, und für den Bruchteil einer Sekunde stand er da. Und wir alle staunten. "He, ich kann ...." Dann versank er wie ein Stein. Prustend kam er wieder hoch. Wir alle bogen uns vor Lachen, und selbst Josua war kichernd bis zu den Knöcheln eingesunken.

09 Oktober 2005

Christopher Moore - Die Bibel nach Biff

Die wilden Jugendjahre von Jesus, erzählt von seinem besten Freund

Biff, der beste Freund von Jesus wird nach fast 2000 Jahren ausdem Staub wieder erweckt um die fehlenden Kapitel der Bibel, nämlich über die Kindheit und Jugend Jesu, der im Buch Josua genannt wird, aufzuschreiben. Bewacht wird er dabei vom Engel Raziel.

Biff, Levi bar Alphaeus, lernte Josua im Alter von 6 Jahren kennen: (aus [...] Goldmann, Seite 13)
Als ich dem Mann, der die Welt retten würde, zum ersten Mal begegnete, sass er am großen Brunnen in Nazareth, und eine Eidechse hing aus seinem Mund. Nur Schwanz und Hinterbeine waren noch zu sehen, Kopf und Vorderbeine steckten halb in seinem Rachen. Er war sechs, wie ich, und sein Bart noch nicht ganz ausgebildet, so dass er den Bildern, die ihr von ihm kennt, nicht eben ähnlich sah. Seine Augen waren wie dunkler Honig, und sie lächelten unter einer Mähne blauschwarzer Locken hervor, von denen sein Gesicht umrahmt war. Ein Licht - älter als Moses - sprach aus diesen Augen.
"Unrein! Unrein!", rief ich und deutete auf den Jungen, damit meine Mutter wusste, dass ich das Gesetz kannte, doch weder sie noch die anderen Mütter, die ihre Krüge am Brunnen füllten, beachteten mich.
Der Junge nahm das Tier aus dem Mund und gab es seinem jüngeren Bruder, der neben ihm im Sand saß. Der Kleine spielte eine Weile mit der Echse, ärgerte sie, bis sie ihren kleinen Kopf reckte, als wollte sie beißen, dann hob er einen Stein auf und schlug dem Tier den Schädel ein. Ungläubig stieß er das tote Ding im Sand herum, und als er sicher war, dass es sich nicht mehr vom Fleck rühren würde, hob er es auf und gab es seinem älteren Bruder zurück.
Ab in den Mund mit der Echse, und bevor ich ihn noch verpetzen konnte, war sie schon wieder draußen, lebhaft zappelnd und bereit, erneut zu beißen. Wieder reichte er sie seinem kleinen Bruder, der das Tier mit dem Stein zermalmte und damit die Prozedur erneut begann oder beendete.
Dreimal noch sah ich, wie die Echse starb, dann sagte ich :"Das will ich auch können."
Der Erlöser nahm die Echse aus dem Mund und sagte: "Was davon?"


Aus Kindern wurden Jugendliche und als ihre Freundin Maggie verheiratet wird, machen sich die beiden auf den Weg in die weite Welt, damit Josua lernt, Messias zu werden. Es kommen viele aus der Bibel bekannte Persönlichkten vor: Johannes der Täufer, Kaspar, Melchior, Balthasar, Matthäus, Judas Ichariot. Auch viele Orte und Ereignisse werden von Moore eingebaut: Bergpredigt,Verwandlung von Wasser in Wein, Heilung Kranker.

Josua ist im Buch ein lieber, aber dümmlicher Kerl, der ohne Biff oft aufgeschmissen wäre. Biff ist schnodrig, mitunter cool, ein Frauenverführer. Ein Mann zum Verlieben!

Manchmal habe ich das Gefühl Christopher Moore hat sich ein bisschen am Film Life of Brian orientiert: manche Dialoge könnten auch aus diesem Film stammen, aber das macht nichts. denn das Buch ist super witzig, auch wenn im Mittelteil sich manche Längen befinden. Aber dafür ist alles schlüssig, manchmal auch ein bisschen philosophisch. Ich finde auch, dass er die Unterschiede der Weltreligionen ganz gut getroffen hat, auch wenn manches etwas plakativ wirkt.

01 Oktober 2005

Trolle

Jeder Bergbewohner hat schon mal Bekanntschaft mit einem Troll gemacht. Hier in den Bergen sind dies Kreaturen ja nicht gerade selten. Es gibt vor allem Berg- und Höhlentrolle. Sie unterscheiden sich nur in Bezug auf ihren Lebensraum von einander. Die einen wohnen unter Tage, die anderen auf Bäumen in der Nähe von Wasserfällen nicht weit von der Baumgrenze entfernt. Es sind wilde, unbezähmbare Gestalten, eher Tier als Mensch. Sie sind grausig anzusehen, haben eine runzelige, fahle Haut mit vielen Kratern und Pusteln. Sie haben riesige säbelartige Zähne, die es ihnen ermöglichen Baumstämme Zahnstochern gleich zu zerteilen. Ihre Pranken sind groß genug um eine Kuh zu zermalmen. Berg- und Höhlentrolle sind groß und mächtig, stark und dumm.

Sie tun nichts lieber als ihre Muskeln spielen zu lassen, versuchen durch dieses Imponiergehabe andere Trolle in die Flucht zu schlagen. Als Alternative lieben sie es arme Wanderer und Bergfexe zu erschrecken und bis zur Erschöpfung zu jagen.

Doch seit ein paar Jahren treibt ein viel schrecklicheres und unangenehmeres Monster sein Unwesen: der Forentroll. Er surft auf einer schnellen Leitung durch die Netze auf der Suche nach neuen Foren, in denen es sich breit machen kann. Hat er sich dort einmal festgebissen, dann ist es um die Ruhe in diesem Forum geschehen.
Über sein äußeres ist nicht viel zu sagen, er versucht unsichtbar zu bleiben, er kann schön oder häßlich, groß oder klein, dumm oder schlau, wortgewandt oder einfallslos sein.

Aber eines ist allen Forentrollen gemeinsam: sie wollen gefüttert werden, um ihre Muskeln zeigen zu können. Sie sind wichtig, sie provozieren, sie sind präpotent, arrogant, überheblich und machen sich oft lächerlich. Aber das ist ihnen egal, sie sind unermüdlich darin, ein Forum zu quälen, zu piesacken, zu maltretieren. Schutz vor diesen Bestien gibt es wenig, da sie von Buchstaben, Sätzen und Worten leben und das Destruktive suchen. Ihre Reizbarkeit ist legendär, daher gibt es in Foren immer Nahrung für diese Trolle. Es finden sich immer wieder fütterungswillige User. Das sind die, die die Taktik der Trolle nicht durchschauen, oder nicht auf ihren Fingern sitzen bleiben können, oder einfach nur wissen wollen, wie weit sie diesen Forentroll reizen können. Ein gefundenes Fressen also für den Troll.

Vielleicht sind diese Fütterungen aber auch nur Mitleid mit einer armen geschundenen Kreatur, deren Lebenssinn die Vernichtund und die Provokation ist?

Aber dennoch mit Hilfe des Schildes "Don't Feed The Troll", lässt sich manchmal doch Boden gewinnen. Aber am Ende, um die Ruhe wieder herzustellen, hilft nur die Verbannung des Trolls in eine andere Welt. Dann surft er wieder durch die Netze, auf der Suche nach einem neuen Futterplatz.

Ich habs getan!

Ich bin seit 9:15 stolzer Besitzer des neuen Harry Potter!

30 September 2005

Soll ich, oder soll ich nicht?

Morgen ist der Tag der Tage. Einer der wichtigsten Tage des Jahres. Ein Tag wie kein anderer. Auf diesen Tag haben viele Mensche in Österreich, Deutschland und der Schweiz gewartet. Ein hartes Jahr mit vielen Ups and Downs. Das Gespräch kreist schon heute nur um eines: um dieses lang ersehnte Ereignis, das Jung und Alt aus den Häusern treibt.
Alle haben nur ein einziges Ziel, sie wollen ihn! Jetzt, sofort, ohne Verzögerung! Manche haben GLück, er ist ihnen näher, er kommt bis zum Haus, bis zur Wohnung, anderes müssen warten, können dieses Abenteuer erst später erleben. Aber eines ist ihnen allen Gewiss! Sie spielen das selbe Spiel seit längstens sieben Jahren, als ein kleiner Zaubererschüler das erstemal den Büchermarkt eroberte. Ja, morgen ist es wieder so weit! Morgen erscheint er in neuem Glanze, wieder ein Jahr älter geworden und lange sehnsüchtig erwartet.

Soll ich, oder soll ich nicht? Soll ich mich dem Mainstream unterwerfen?
Ich, die jahrelang ein Verweigerer war? Es wäre so leicht dazuzugehören. Ein kleiner Schritt und ich wäre dabei. Er wäre meiner!
Am Montag könnte es schon zu spät sein. Ein "Vergriffen" könnte mich überraschen, zu Boden werfern, mich erschüttern.

Soll ich, oder soll ich nicht? Ihn käuflich erwerben den Harry Potter VI?

24 September 2005

Nachts um eins vor dem PC

Einsam sitzt User X vor dem PC. Mitternacht ist längst vorbei. Alles ist ruhig. Die ganze Wohnung liegt im Dunkeln. Die einzge Lichtquelle ist das wechselnde Leuchten des Monitors. Nur das Gesicht des Users X wird beleuchtet, der Rest liegt im Schatten und verschwimmt mit der Dunkelheit.

User X sitzt und starrt gebannt auf die wchselnden Bilder, Schriften und Texte vor ihm. Er grübelt und siniert über die Weite des Internets und wo er sich überall verlieren wird können. Er braucht eine Pause, seit Stunden treibt er ziellos durch seine Lieblingsseiten. Das bringt ihn nicht weiter, das Wesentliche fehlt heute. Da ist eine Leere, die er die letzten Tage nicht spüren konnte, die war einfach nicht da.

Er sucht nach Neuorientierung, liest mal hier mal da.
Die Uhr schlägt, Schon wieder ist eine Stunde vergangen. Die Dielen knarren. Irgendwo raufen zwei Katzen, es hört sich fast an, wie das Geschrei von Babys. Doch User X bekommt das alles nicht mit. Er ist gefangen im System. Es gibt kein Entkommen. Ein neues Forum erweckt das Interesse von User X. Gebannt liest er die Geschichten dieser kleinen virtuellen Welt.
Die User als Menschen kommen ihm immer näher, er erkennt, es sind getriebene, schlaflose, wie er.
Es zwingt ihn zu schreiben, sich wieder zu finden im Gegenüber in dieser virtuellen Welt. Er kann nicht aufhören. Er hat Seinesgleichen gefunden.
Die Welten verschwimmen. Was ist real, was nicht? Die Grenzen werden immer unklarer, Hemmungen fallen. Alles verrinnt im Dunkel des Zimmers, wird eins. Die Fähigkeit zu trennen geht verloren. Aber was bleibt? Ein Strom, ein Wirbel, der Wahnsinn. Antwort folgt auf Antwort, Schlag auf Schlag. Freunde werden gefunden, gemeinsam gleacht und geweint. Doch das was bleibt, ist ein fahler Nachgeschmack. Eine Welt ohne Sinn. Der Zauber verfliegt, war nur ein Traum, ein Tag beginnt, die Einsamkeit kommt zurück. Bis am Abend nachts um eins, denn dann beginnt der Zauber der virtuellen Welt von vorne.

02 August 2005

Volterra - eine etruskische Siedlung im Herzen der Toskana

Im Zuge unseres Urlaubs haben wir auch Volterra besucht.

Volterra ist eine alte Siedlung der Etrusker und liegt auf einem Hügel auf 545 m Höhe und liegt zwischen Pisa und Siena im Nirgendwo.

Unter anderem ist Volterra für seine wunderschöne Aussicht bekannt, die angeblich die schönste in der ganzen Toskana ist.

Das Örtchen besticht durch seine zahlreichen engen Gassen, die kaum breit genug sind, um Autos fahren zu lassen. Bekannt ist Volterra auch für sein Alabasterhandwerk. So besteht die Möglichkeit den Palazzo Viti zu besuchen. Dies ist einer der schönsten Privat-Residenzen Italiens. Sie repräsentieren die italienische, europäische und orientalische Kunst aus der Zeit von 1400 bis 1900. Regisseure wie Visconti haben hier gedreht. Der Palast wird immer noch von den Nachkommen der Familie Viti bewohnt.

Nach den Etruskern kamen die Römer: man kann immer noch das Theater Vallebona und eine Thermalanlage aus jener Zeit bewundern.

Die Ausgrabungen wurden mit Hilfe von Patienten einer Irrenanstalt vorgenommen.

Anna Mitgutsch - Die Züchtigung

ist eines der Bücher, die ich im Urlaub gelesen habe.

Das Bucht sehr trist, die Sprache einfach, schlicht und sehr eindringlich. Die Ich-Erzählerin, die die Erziehung der Tochter besser machen will, als ihre Mutter es gemacht hat, erzhält in Rücblicken von der Kindheit, der Ehe, dem Sterben ihrer eigenen Mutter Marie.
Marie wächst auf einem reichen Bauernhof auf, ihr Leben ist gekennzeichnet durch harte Arbeit, Schläge und Unterdrückung, nach dem Krieg flüchtet sie in die Ehe mit einem Mann, den sie nicht liebt, den sie geradezu verabscheut.
Ihre Tochter erzieht sie streng, mit Schlägen, ohne irgendwelche Freiräume, immer mit dem Wunscht besser zu sein, als die anderen, sich aus der Arbeiterschicht nach oben zu arbeiten.

Anscheinend ist das Buch zumindest zum Teil autobiographisch - und spiegelt die Mutter-Tochter-Beziehung der Autorin wieder.

An einer Stelle fällt der Satz: Nicht falsch, heißt noch lange nicht, nicht richtig. - Ein Zitat, das es wert ist, sich öfter daran zu erinnern.

Mich erinnert das Buch an eine Internet-Bekannte, die auch auf einem Hof aufgewachsen ist, wo harte Arbeit nur durch Schläge unterbrochen wurden. Auch diese Frau ist vom Hof geflohen, auch sie versucht mit allen Mitteln ihrer Tochter ein besseres Leben zu bieten, ja und auch sie steht häufig am Rande des Scheiterns.

01 August 2005

Urlaub - Toscana - Marina di Bibbona

Ursprünglich wollte ich ja für jeden Urlaubstag einen eigenen Blogeintrag machen, war aber dann doch zu faul, daher gibt es nur eine (hoffentlich) kurze Zusammenfassung.

für alle, die es interessiert: wir waren 14 Tage in Marina di Bibbona an der etruskischen Rivera, ca. eine halbe Stunde mit dem Auto unterhalb von Livorno. Der Start um 4:00 in der Früh gelang prima, die Fahrt war ruhig und die Kids gut gelaunt, wenn sie nicht gerade geschlafen haben.

Am Ziel angekommen, hat Tochter 2, während wir die Formalitäten erledigten, erforscht, wie toll man mit einem "Glitzerstein" auf einem Auto zeichnen kann. Gott sei Dank war es unser Auto.

Es dauerte keine drei Tage, da war Tochter 2 am halben Campingplatz bekannt und bis zum Ende des Urlaubs hätten zufällige Besucher unserer Spur durch den halben Ort verfolgen können. Das Mädel war wieder einmal in Fahrt.

Tochter 1 fand zum ersten Mal im Urlaub schnell "Freunde" und hatte viel Spass mit zwei niederländischen mehr oder weniger gleichaltrigen Buben. Ich fand es sehr interessant, wie leicht die Kinder die Sprachbarriere überwunden haben. Es dauerte nicht lange, und es gesellte scih noch ein dritter Bub aus Holland dazu. Mit dem verstand Leah sich besonders gut.

Ich frage mich wirklich, warum für Kinder die Unterschiede in der Nationalität kein Problem sind, und Erwachsene so ein Gestack darum machen. Die Kinder haben es geschafft nachvollziehbare, frei erfundene Spiele bis hin zu Memory mit festen Regeln zu spielen.

Natürlich haben wir auch in diesem Urlaub ein paar Ausflüge unternommen, leider zu wenig, aber doch besser als Nichts.
Wir waren in Pisa, den schiefen Turm ansehen - was soll man auch sonst in Pisa machen? - und dann noch in Volterra, einer alten Etrusker-Siedlung.

Ich hatte Glück, ich kam auch diesesmal viel zum Lesen: GAS von Matt Ruff habe ich fertig gelesen: super Buch, wider Erwarten fanden sich zum Schluss alle losen Fäden wieder, wobei ich das Gefühl hatte, im Schnellzug zu sitzen.
Jedoch wanderte bereits "Ich und die anderen" vom gleichen Autor auf meine Leseliste und wird demnächst von dort auf meinen SUB wanderen. Ich bin gespannt, wie dieses Buch ist und ob Ruff dort auch so viele versteckte Andeutungen und Bezüge unterbringt, wie in GAS - die Triologie der Stadtwerke.

12 Juni 2005

Matt Ruff - G.A.S - die Triologie der Stadtwerke

Zitat aus dem Buch: Narren marschieren, wo Engel nicht zu schleichen wagen. Gott schenke uns Narrheit für unseren Kampf.

Das Zitat gefällt mir! - Es erinnert mich an ein anderes Zitat oder einen anderen Gedankensplitter, der mir auf der Zunge liegt, aber doch nicht zum Vorschein kommt.

Das Buch ist witzig und brilliant, wobei mir der "Elektroneger" und die Pandemie etwas Unbehagen verursacht.

Babelfisch

Bis jetzt dachte ich immer, Babelfisch oder auch babelfish sei eine art Übersetzungsprogramm im internet, das von google, altavista & Co. verwendet wird . - aber seit heute weiß ich es besser - wenn ich ehrlich bin, wusste ich es schon seit mindestens einem jahrzehnt - nur habe ich es leider verdrängt (wie übrigens vieles in meinem leben) .

um wieder zum Babelfisch zurück zu kommen: Babelfisch stammt aus dem Buch "per Anhalter durch die Glaxis" von Douglas Adams.

Der Babelfisch«, ließ der Reiseführer Per Anhalter durch die Galaxis mit ruhiger Stimme vernehmen, »ist klein, gelb und blutegelartig und wahrscheinlich das Eigentümlichste, was es im ganzen Universum gibt. Er lebt von Gehirnströmen, die er nicht seinem jeweiligen Wirt, sondern seiner Umgebung entzieht. Er nimmt alle unbewussten Denkfrequenzen dieser Gehirnströme auf und ernährt sich von ihnen. Dann scheidet er ins Gehirn seines Wirtes eine telepathische Matrix aus, die sich aus den bewussten Denkfrequenzen und Nervensignalen der Sprachzentren des Gehirns zusammensetzt. Der praktische Nutzeffekt der Sache ist, dass man mit einem Babelfisch im Ohr augenblicklich alles versteht, was einem in irgendeiner Sprache gesagt wird. Die Sprachmuster, die man hört, werden durch die Gehirnstrommatrix entschlüsselt, die einem der Babelfisch ins Gehirn eingegeben hat

Heute habe ich den Film gesehen: ein Klassiker unter den Filmen: Kult, einzureihen an der Spitze, vergleichbar mit den Filmen von Monty Pythons!

Der Farn – vorläufig letzter Teil

Für alle, die bis hier her durchgehalten haben, ein großes Lob.

Tja, was soll ich sagen, mittlerweile hat der Herbst Einzug ins Land gehalten, die Nächte wurden länger und die Tage kälter, die Blätter fielen langsam aber stetig von den Bäumen, die Natur bereitete sich auf den bevorstehenden Winter vor. So beschloss ich eines schönen Altweibersommernachmittags den Garten winterfest zu machen: nachdem ich mir mit dem garten relativ wenig Arbeit machte, beschränkte ich dies auf Putzen und wegräumen des Planschbeckens, denn diesen Winter wollte ich es nicht wieder draußen lassen: auf Dauer wird ihm die Kälte, die Tierwelt und die Natur nicht besonders gut tun. Eine weitere Arbeit, die mir bevorstand, war das Wasser vom Gartenschlauch abzudrehen. , den Schlauch und das Kinderspielzeug wegräumen. Ich überlegte noch, ob ich noch einmal mähen sollte, beschloss dann aber kurzerhand, dies auf das Frühjahr zu verschieben. Im Zuge dieser Aufräumarbeiten kam ich an der Stelle vorbei, an der mein Farn unter den Rasenmäher gekommen ist. Ich konnte es kaum glauben, diese hartnäckige Pflanze hat schon wieder ein kleines Blatt bekommen, das gerade begann, sich auszudrehen. Es war echt erstaunlich, da hatte dieser Farn kurz vor dem ersten Morgenfrost die Kraft noch einmal einen Trieb wachsen zu lassen. Nur gab ich ihm dieses Mal wenig Chancen: ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er stark genug war, den Winter zu überstehen. Ich hatte einmal gehört, dass nur große Farne ungeschützt die kalte Jahreszeit überleben könnten. Nun ja, ich hätte die Möglichkeit gehabt, Tannenzweige zu organisieren und darüber zu legen, ich spielte auch kurz mit dem Gedanken, einfach einen alten Blumentopf darüber zu stellen, verwarf aber die Idee wieder, da ich davon ausging, dass dann darunter wohl irgendein Krabbelgetier ein angenehmes Winterquartier finden könnte. Also tat ich das, was mir am besten entsprach, nämlich nichts. Der Winter und mit ihm der erste Schnee kam näher und näher und es wurde immer kälter und immer ungemütlicher und an den Farn dachte ich nicht mehr.

Als der erste Schnee geschmolzen war, stellte ich fest, dass der Farn auch nicht mehr da war. Recht so, war zu diesem Zeitpunkt mein einziger Gedanke und dann widmete ich mich den spärlichen Freuden des Winters: Frieren, Zähne Klappern und gelegentlich Schnee Schaufeln.

Irgendwann jedoch war auch diese Jahreszeit überstanden und langsam, sehr langsam wurde es wieder wärmer. Zumindest gab es schon Temperaturen bis +10°. Der Schnee verschwand und die ersten Schneeglöckchen bahnten sich ihren Weg nach oben und den spärlichen Sonnenstrahlen entgegen. Mit den länger werdenden Tagen fingen auch die Krokusse, Löwenzahn und Gänseblümchen ihre Blüten zu öffnen. Hummeln kamen und flogen durch den Garten und die Bäume und Sträucher bekamen ihre ersten Triebe. Ja, und ich konnte es kaum glauben, der Farn trieb aus! Diesmal hatte er sogar 3 Blätter.

Um ihm eine Chance zu geben, habe ich ihn jetzt eingezäunt, nachdem ein Kind über ihn hinweggetrampelt ist – jetzt sollte er berechtigte Chancen haben, zu wachsen und zu gedeihen.

19 Mai 2005

Und noch mehr Wassermusik

Auf Grund der Tatsache, dass Boyle behauptet, er hätte die tatsächliche Geschichte seinem Buch angepasst, habe ich jetzt etwas im WWW recherchiert: Boyle erklärt am Anfang des Buches, dass es um 1800 schon Tomatenketchup gegeben hätte. Und tatsächlich: Das Wort Ketschup hat sich aus dem chinesischen Wort koechiap oder ke-tsiap, über das malayische kechap entwickelt.

Ursprünglich handelte es sich um eine polynesische Soße bzw. Suppe aus Fischlake, Kräutern und Gewürzen, gereicht zu Anchovis (Sardellen), Walnüssen, Pilzen und Kidney-Bohnen; damit handelt es sich also keineswegs um eine amerikanische Erfindung, die nur aus Tomaten hergestellt wurde.

Im späten 17. Jahrhundert kamen der Name und Proben davon nach England, wo es in Veröffentlichungen zuerst als catchup und dann als ketchup (auch: catsup) auftauchte. Ketchup/Catsup bezeichnete in den 1800ern jede Soße, die mit Essig hergestellt wurde.
Ein Rezept für Ketschup aus Tomaten fand dann seinen Weg über den Atlantik, wo es 1876 von Henry John Heinz modifiziert wurde und als Produkt der H.J. Heinz Company seinen weltweiten Siegeszug antrat.

Apologie

Sollte ich jemals ein eigenes Buch schreiben, in dem ich mich teilweise auf tatsächliche Ereignisse bzw. geographische Gegebenheiten stützen sollte, werde ich ganz einfach das (oder heißt es die oder gar der?) Apologie von TC Boyle aus „Wassermusik“ klauen: Ich finde das wirklich einfach, wenn man sich die Geschichte nach den eigenen Bedürfnissen anpasst – das nennt man wohl literarische Freiheit.

<>
Apologie von TC Boyle, aus Wassermusik

Da der Anstoß zur Wassermusik in erster Linie der Ästhetik, nicht der Gelehrsamkeit entsprang, habe ich den historischen Hintergrund aus der Freude und Faszination genutzt, die er mir bereitete, keinesfalls aber in dem Wunsch, die darin festgehaltenen Ereignisse genauestens zu rekonstruieren oder für einen Roman zu bearbeiten. Ich pflege hier absichtlich Anachronismen, erfinde Sprachen und Terminologien, und die Originalquellen dienen mir als Material für Abschweifungen und Ausschmückungen. Wo immer die historischen Tatsachen den Bedürfnissen der Phantasie Barrieren bauten, habe ich sie, in vollem Wissen und mit reinem Gewissen, in einer Weise umgestaltet, die meinen Absichten entsprach.

15 Mai 2005

Dog-Sitting 4. und letzte Nacht

23:30: Emma schläft im Wohnzimmer am Sofa. Fuzzi hat kurzerhand beschlossen, dass sein neuer Lieblingsplatz unter der Bettdecke ist, dort verkriecht er sich und verbringt die ganze Nacht dort. Emma war bis in der Früh nicht mehr zu hören, irgendwann hat sie vom Sofa ins Bett gewechselt und hat dort die Nacht am Fußende verbracht.

Leider hat mein Vater Emma dann wieder abgeholt - sein Urlaub ist buchstäblich ins Wasser gefallen.

Jedenfalls freuen wir uns auf das nächste Dog-Sitting: Tochter 2 hat beim Abschied geweint, "Emma ist doch ihre Freundin".

Fuzzi hat in der Zwischenzeit erkannt, dass er nicht im Bett schlafen muss - also es ist wieder Ruhe und Ordnung eingekehrt.

14 Mai 2005

Dog-Sitting 3. Nacht

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch massive Bedenken, dass diese chaotischen Nächte so weiter gehen könnten. Wenn das nämlich so wäre, bekämen wir alle noch massive Schlafstörungen.

In der dritten Nacht jedenfalls ist Emme zwischen Wohnzimmer und Schlafzimmer hin und her gependelt. Im Wohnzimmer hat sie vergeblich versucht, sich in den Korb von Fuzzi zu quetschen, hat aber dann jedesmal festgestellt, dass sie da auch beim besten Willen nicht hinein passt. Der Korb ist dafür gemacht, dass ein Dackel, oder sonst ein Hund in Miniaturausgabe Platz hat, Emma jedoch hat fast die Größe einer kleineren deutschen Dogge. Nach diesen vergeblichen Versuchen ist sie jedesmal frustriert wieder ins Schlafzimmer gekommen, um sich bei mir mit dem Hinterteil wackelnd und einer Socke im Maul zu beschweren.

Nachdem ich ihr dann gut zugeredet hatte, ist sie wieder abgezogen, um ihr Glück im Korb erneut zu versuchen.

Um 5:30 war dann kurzfristig Tagwache, denn da ist sie wieder einmal wedelnd, dieses Mal mit einer Quietschente in der Schnauze wedelnd vor dem Bett gestanden und wollte hinaus. Ich habe sie dann Platz geschickt, und wir konnten ungestört noch eine Stunde schlafen.

09 Mai 2005

Meine Signaturen

"Meine Vorurteile sind gefasst, verwirren Sie mich nicht durch Tatsachen"
Karl Kraus (Publizist und Schriftsteller, 1874 - 1936)

Was an Leistung fehlt, wir durch Wahnsinn ersetzt




08 Mai 2005

Dog-Sitting 2. Nacht

Die Nacht ist relativ unauffällig verlaufen: Tochter 1 hat bei Sohn geschlafen und Tochter 2 war mit Schlafengehen brav wie meistens. Und Emma - die hat sich nächtens an ein anderes Familienmitglied gehalten, das sie im 2-Stunden-Tackt aus dem Bett gerissen hat: sie ist zur Türe wollte raus! Als die Türe aufgemacht wurde, damit sie raus kann, hat sie sich auf das Sofa gelegt. - Braver Hund.

Um 5:24 hat sie dann doch mich geweckt, ich habe sie in den Garten gelassen, und bin dann, als sie fertig war, wieder schlafen gegangen.

07 Mai 2005

Der Wahnsinn hat Methode - Dog Sitting - 1. Nacht

Ich passe für die nächsten 8 Tage auf den Hund meines Vaters auf: eine wunderschöne Dobermann-Rotweiler-Hündin. Sie verträgt sich gut mit unserem Winzling, wobei er manchmal Einfersuchtsattacken hat, aber sonst spielen sie und haben es recht lustig. Bei Emma muss man allerdings aufpassen, da für sie das Haus eine Art Selbstbedienungsladen ist: wir haben fast alles weggeräumt, sodass sie sich nichts klauen kann. Das einzige, was sie noch erwischt, sind die Schnuller von Tochter 2.
Der gestrige Abend verlief recht ruhig und entspannt, Tochter 2 ist schon um kuzr nach 19:00 auf dem Sofa eingeschlafen, die Hunde haben gespielt und Tochter 1 ist vor dem Computer gesessen. Es wurde später und später und Tochter 1 hat sich geweigert ins Bett zu gehen. Irgendwann hat sie sich neben Emma auf den Boden gekuschelt und wollte dort schlafen. Gegen 22:00 habe ich dann beschlossen, mit ihr gemeinsam ins Bett zu gehen und noch zu lesen.

Emma ging mit uns und kuschelte sich an das Fußende des Bettes, Fuzzi blieb am Sofa.

22:30: Tochter 1 kann nicht schlafen, solange Fuzzi nicht auch bei ihr im Bett liegt!
23:00: Tochter 1 weckt mich auf: Fuzzi ist noch immer nicht da!
2:00 Fuzzi kommt mit Karacho ins Bett geflogen und landet in meinem Gesicht, wälzt sich solange, bis er mehr Platz hat und kuschelt sich zwischen Tochter 1 und mich.
2:30: Emma liegt auf Tochter 2, die keinen Platz mehr hat und auf mich ausweicht.
3:00: ich habe keinen Platz mehr und beschließe zu lesen - was soll ich auch sonst machen?
4:00: mir fallen wieder die Augen zu, drehe das Licht aus und schlafe gleich wieder ein.
5:00: ich höre, wie Emma sich den Reserveschnuller von Tochter 2 vom Nachttisch klaut, dann höre ich sie darauf herumnagen, ich bin aber geistig noch zu weit weg, um reagieren zu können.
5:30: Emma holt sich den zweiten Schnuller und will offensichtlich den Rest der Familie in ihr fröhliches Spiel mit einbeziehen und weckte Tochter 1 auch gleich auf. Endlich konnte ich einen klaren Gedanken fassen: vielleicht musste Emma hinaus - sie kommt aus einem Frühaufsteher-Haushalt. Tochter 1 erbarmt sich meiner und lässt die Hunde in den Garten - für eine ausgedehnte Frührunde bin ich einfach noch nicht fähig.
Ich döse wieder ein.
6:00: Tochter 1 kommt, die Hunde sind aus dem Garten hinausgelaufen - die Müllabfuhr hat das Gartentor offen gelassen. Ich mache kurze Bestandsaufnahme: ok - im Zweifellsfall muss ich im T-Shirt und in der Unterhose in den Regen die Hunde einsammeln. Ich eilte, soweit es mir um diese Zeit möglich war, zur Hustüre und schrie laut: Ich hatte Glück, beide kamen sofort wieder herein. Ich ging wieder ins Bett.
6:15: Fuzzi bellt im Garten, offensichtlich hat Tochter 1, nachdem sie das Gartentor geschlossen hat, ihn wieder hinausgelassen. Die Nachbarn werden große Freude mit uns haben. Ich steh wieder auf, hole den Hund wieder herein, gebe Tochter 1 Anweisungen, was zu tun ist und was sie zu unterlassen hat. Ich gehe wieder ins Bett, mittlerweile ist Tochter 2 aufgewacht. Emma hat schon wieder einen Schnuller in der Schnauze, ich glaube der 5. oder 6., den ich ihr wieder nehme. Ich versuche wieder zu schlafen.
7:00: Ich wache auf: beide Hunde turnen auf mir herum und spielen.
7:10: die Kinder wollen jetzt endlich zum Ikea frühstücken.

03 Mai 2005

Der Farn - Fortsetzung

Es kam, wie es kommen musste: nach 5 Tagen war das letzte grüne Hälmchen braun wie der Rest der Pflanze und an der Stelle, wo der Farn aus der Erde ragen sollte, war nur ein brauner Stumpen. Das war es dann wohl mit meinem Farn. Ich überlegte, ob ich nicht noch einmal den Weg zum Bellaflore antreten sollte, ließ es dann aber. Wozu sollte ich noch eine Pflanze kaufen, die unter meinen pflegenden Händen hinweg stirbt. Was genug ist, ist genug.
Es dauerte nicht lange, da war es wieder fällig, das leidige Rasenmähen. Ich steckte mir die Kopfhörerstöpsel meines mp3-Players in die Ohren und schaltete ihn an, und schuftete und schnaufte den Handmäher durch den Garten. Gott sei Dank hatte ich dieses alte rostige Ungeheuer vor dem letzten Mähdurchgang geölt, so verstand ich zumindest brockenweise den Krimi der mir direkt in die Gehörgänge kreischte und dröhnte. Tief versunken in die Geschichte, arbeitete ich mich Streifen für Streifen durch die Gräser.
Doch plötzlich fiel mein Blick auf die Stelle, wo die kleine braune Wurzel des Farns aus der Erde ragte: ich hielt inne, schärfte meinen Blick, nahm die Stöpsel aus den Ohren, beugte mich vor und näherte mich langsam dem Fleckerl Erde – und was sah ich? Nein, keine der toten Mäuse, die Nachbars Katze freundlicherweise bei uns im Garten zwischenlagerte. Ich sah ein kleines, grünes, noch eingeringeltes Blatt des Farns, das sich zwischen den Grashalmen der Wiese seinen Weg nach oben suchte. Behutsam entfernte ich rundherum das viele Zentimeter hohe Gras und verschaffte dem kleinen Blättchen ein bisschen Licht für seine Photosynthese.

Ich war ganz begeistert, wie hart der Farn doch im nehmen ist.

Jeden Tag schaute ich, wie weit sich das Blatt schon geöffnet hat, es wuchs und gedieh und war bald schon 15 cm hoch. Offensichtlich war der Platz für den Farn doch nicht so schlecht gewählt.

Doch die Freude sollte nicht lange andauern. Eines schönen Samstagnachmittags, ich kam von einem meiner zahlreichen Seminare nach Hause, traf mich fast der Schlag: alles im Garten, was in der Früh noch niederer als 30 cm hoch war, maß jetzt nur mehr 2 cm! Der Benzinrasenmäher hat alles, was ihm im Wege gestanden ist, gemeuchelt. Nichts blieb verschont! Wildpfefferminze fiel ihm genauso zum Opfer, wie ein kleines Bäumchen. Auch mein kleiner Farn war nur mehr wenige Millimeter hoch.

Mir blutete fast das Herz, wie groß war meine Freude, als er doch noch Fuß, besser Wurzel fasste, und wie groß war meine Wut wegen dieses Massakers. Ich gab es auf, ich sah keine Chance mehr für diesen Farn! Aus! Das war es dann!

3. Teil folgt

30 April 2005

Der Farn

Der Farn: mit dem Wald- und Wiesenfarn verbindet mich ganz etwas Besonderes: Ich habe keine Hand für Pflanzen, bei mir gedeihen nur jene Gewächse, die es mögen, wenn sie wochenlang keinen Tropfen Wasser bekommen und dann, wenn sie sich an diese wüstenkarge Pflege gewöhnt haben, kommt die Phase der Regenzeit: sie bekommen alle zwei Tage Wasser, Wasser und noch mehr Wasser, und in guten Jahren folgt darauf die Phase des Düngers.

Ganz schlimm ist es mit Gartenpflanzen: ich warte immer bis es regnet: ich nehme mir vor, dass ich die Stauden und Sträucher heute gieße, dann schau ich den Himmel an, studiere die Wolken und komme zu dem Schluss, dass es heute noch regnen wird, und ich nicht mit dem Gartenschlauch durch den Garten hirschen muss – es regnet dann nicht, und ich nehme mir vor, die armen Pflanzen am nächsten Tag zu wässern: aber dann schau ich den Wolken zu, wie sie vor den Föhn davon treiben, und komme zur Überzeugung, dass es an diesem Tag wirklich regnen wird. – Tut es aber nicht! So vergeht Tag um Tag, der Garten wird immer trockener. Dann eines Tages habe ich meinen Meister entdeckt: den Wald- und Wiesenfarn: ganz egal, ob ich ihn goss oder nicht: er gedieh: fast jeden Tag trieben um ihn herum neue Blätter aus dem Boden, die sich innerhalb kürzester Zeit aufdrehten und den Farn mit der Zeit zu einem richtigen Busch werden ließen.

<>Jedenfalls beschloss ich eines Tages im neuen Haus, ich brauche für den Garten wieder einen Farn und düste kurzerhand zum Bellaflora und ergatterte den vorletzten Topf mit einem klitzekleinen Farn – und ließ ihn im Topf im Garten sterben – er mochte offensichtlich die karge Phase nicht so gerne. Ich hoffte und wartete noch ca. 2 Jahre, ob sich vielleicht aus diesem Klumpen Erde nicht doch noch ein klitzekleines grünes Blättchen des Farns herausschälen könnte – aber nichts geschah. Daraufhin leerte ich den Topf und setzte den vierten Versuch meines Gummibaums ein, in der Hoffnung, dass ihn nicht das gleiche Schicksal ereile. <>

Einige Wochen später habe ich auf einer Baustelle einen klitzekleinen Farn entdeckt: durch Schotter hat er sich seinen Weg nach außen gebannt und streckte sich der Sonne entgegen. Um ihm das Schicksal unter Brettern und Baustellenschutt zu ersparen habe ich ihn ausgegraben: sie Sonne brannte auf mich herunter, die Schaufel wurde von Minute zu Minute schwerer, aber dann letztendlich konnte ich den Farn bergen, gab ihn in eine Plastiktüte und fuhr nach Hause – dort legte ich die Tüte mit dem Farn vor die Türe um ihn am nächsten Tag einzugraben: aus einem Tag wurden Tage, aus Tagen Wochen, letztendlich war der Farn mehr oder weniger verdorrt, nur ein einziges kleines Blättchen schien noch etwas Chlorophyll zu enthalten, kurzerhand nahm ich eine Schaufel, schulterte sie und suchte ein geeignetes Plätzchen für den Farn: geeignet ist übertrieben, denn ich habe keine Ahnung, ob ein Farn ein lieber Morgen- oder Abendschatten, die pralle Sonne oder immer Schatten bevorzugt. Ich entschied mich daher für ein Plätzchen, an dem er den halben Tag Sonne genießen und sich dann im Schatten wieder erholen konnte. Als ich mich endlich für die geeignete Stelle entschieden hatte, grub ich schnell ein kleines Loch, setzte die Farnreste hinein und gab Erde dazu und goss Wasser darauf. Ab jetzt konnte ich nichts mehr machen, und musste der Natur ihren Lauf lassen. <>

…. Fortsetzung folgt ….

23 April 2005

Bücher sind Abenteuer im Kopf - Eine Liebeserklärung an das Buch!

Heute ist der Tag des Buches - welch kluger Kopf kam auf die Idee Bücher zu ehren?

Diesen Blog-Eintrag widme ich den Büchern: Bücher sind Bestandteil meines Lebens, ich könnte mir keinen einzigen Tag ohne Bücher vorstellen. Ich verstehe die Aussage nicht "Ich habe keine Zeit zum Lesen" ... wie kann das gehen? Ein Tag hat so viele Stunden, da werden doch 5 Minuten übrig bleiben, um eine klitzekleine Seite zu lesen?

Ich kann nicht schlafen, ohne vorher nicht zumindest eine einzige Seite gelesen zu haben. Bücher sind meine Freunde! Sie sind etwas Wertvolles und ganz Besonderes. Ich liebe den Geruch von neuen Bücher. Was gibt es Schöneres als seine Nase in ein neues, frisch gekauftes Buch zu stecken. Dieser einmalige Geruch! Aber auch Bücher, die schon länger herumstehen haben ihre eigene Duftmarke!

Es ist mittlerweile 8 Jahre her, dass die Unesco diesen 23. April zum Tag des Buches erklärt hat! Ist es ein Zufall, dass genau an diesem Tag der Geburtstag von William Shakespeare ist oder der Todestag von Miguel de Cervantes?

Zitate:

Wer ein Buch verleiht, ist dumm.
Wer ein Buch zurückgibt, ist noch dümmer.
Wer aber ein ausgeliehenes Buch zurückfordert, ist frech.
"unbekannt"

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Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das nicht allemal das Buch.
Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799), deutscher Physiker und Meister des Aphorismus

OOO

Ein Bild wird erst durch den Beschauer fertig. So ist's mit Büchern auch. Ein Buch ist schlecht, wenn's nicht den rechten Leser findet, der im Lesen erst es fertig macht. Es liest kein Leser mehr heraus, als er hineinliest. Dem andern ist dasselbe Buch ein andres.
Otto Ludwig (1813 - 1865), deutscher Erzähler und Dramatiker, Quelle : »Das Fräulein von Scuderi«

OOO

Lieber barfuß als ohne Buch.
Unbekannt

OOO

Das Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns.
Franz Kafka (1883 - 1924)

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Ein Buch ist ein Freund, der nie enttäuscht.
René Charles Guilbert de Pixérécourt (1773 - 1844), französischer Schriftsteller

OOO

Ein gutes neues Buch ist wie ein frisches wohlriechendes Brot.
© Paul Schibler (*1930), Schweizer Aphoristiker

OOO

Ein Buch, das man liebt, darf man nicht leihen, sondern muß es besitzen.
Friedrich Nietzsche

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Man sollte sich vor Menschen hüten, die nur ein Buch gelesen haben.
Giacomo Girolamo Casanova Chevalier de Seingalt, wie er sich selber adelte, (1725 - 1798), italienischer Abenteurer und Schriftsteller

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Keine zauberwirkende Rune ist wunderbarer als ein Buch ... Bücher sind das auserlesene Besitztum der Menschen.
Thomas Carlyle (1795 - 1881)

OOO

Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.
Aus Arabien

April, April .....

Das Ende des Aprils ist nah und mir ist kalt. Irgendwie war ich heuer froh, dass ich von der Winterdepression verschont geblieben bin, dafür hat es mich jetzt voll erwischt.

Ich bin antriebslos und frustriert. Ich komme nicht weiter. Ich hätte soviele Ideen und kann sie nicht umsetzen und was mich am meisten hemmt, sind die Temperaturen. Warum machen die anderen nichts aus? Und je älter ich werde, desto schlimmer wird es. Ich brauche Sonne und Wärme so notwendig und ich weiß nicht, wie ich dem auskommen soll! Ich will weg, irgendwohin, wo es warm ist und ich habe keine Ahnung, wie ich das anstellen soll: Kein Geld, keine Zeit, keine Kinderbetreuung.

19 April 2005

Noch schnell vor dem nächsten Regen

waren wir am Sonntag Radfahren: Ich bin allerdings in Kranebitten umgedreht, damit ich den Rest der Familie bein Nervenzusammen- und Wolkenbrüchen unterwegs mit dem Auto wieder abholen kann. Sie waren ganz tapfer und haben fleissig getreten - und sind bis nach Telfs gekommen! - Hut ab, sogar Tochter Nr.1 ist soweit gekommen - ich bin mir nicht sicher, ob ich den weiten weg gepackt hätte.

berg


Inn


Seit Sonntag am Abend regnet es nun fast ununterbrochen. Und wenn es nicht gerade regnet, ist es kalt und kalt und kalt. Ich will endlich wieder Sommer und Wärme: mit einem guten Buch auf der Terrasse sitzen ....

10 April 2005

Disziplin und Durchhaltevermögen

Ich ärgere mich gerade wieder über mich selber: warum bin ich so ein Faulsack?

Ich sitze hier ärgere mich über "meine" drei Foren: im einen ist mir zu wenig los, im anderen ärgere ich mich über den Admin/Mod, weil er seine Spielchen mit einer Userin treibt, die nicht ins Bild passt, im dritten werden unangenehme Beiträge versehentlich gelöscht. Aus dem einen komme ich nicht weg, ins andere bin ich versehentlich reingeschneit und im dritten bin ich einfach zu wenig ausgelastet.

Aber zugleich hätte ich genug anderes zu tun: ich könnte lernen, Sport machen, an meiner Homepage arbeiten, endlich meine Filme fertig machen, am Buch schreiben, Mediationsunterlagen umarbeiten bzw. weiterschreiben. Warum mach ich das nicht? Warum sitze ich lieber vor den Foren und schreibe dort (vor allem in dem, aus dem ich irgendwie nicht fort komme)?
Woran liegt das?

Andere haben doch auch die Disziplin etwas durchzuziehen. Warum schaffe ich das nicht? Warum kann ich micht nicht hinsetzen und meinen Vortrag vorbereiten. Warum gehe ich sogar lieber aufräumen statt lernen? Ich versteh es nicht.

Und jetzt sitze ich hier und sudere herum, anstatt was zu tun.

Spät aber doch

habe ich heute meinem Vater sein Geburtstagsgeschenk gebracht: einen Modellkatamaran zum Zusammenbauen (nanonaned) mit allem Zubehör. Ich bin schon gespannt, ob der Zusammenbau meinen Vater fuxt.

Wir sind dann alle zum Frühstück geblieben und hatten es total nett: vor allem Tochter Nr.1 mit dem Boxer. Tochter Nr. 2 war wieder eher skeptisch und es dauerte nicht lange, bis einer von den lieben kleinen sie umgeschmissen hatte. Kein Wunder, jeder einzelne von ihnen ist größer als sie. :-)

Mit Sport schaut es heute eher schlecht aus, außer einem kleinen Tripp nach Hall, da es bei uns heute am Vormittag geschneit hat - und das im April. Wäh! - Ich will es endlich wieder warm haben.

emmaundrex

lyosh

06 April 2005

Zitat aus E. W. Heine: Brüsseler Spitzen

btb s47:

Eine Phrase wird gekennzeichnet durch zwei Eigenschaften. Die äußere Form ist angeberisch, der Inhalt aber ist nicht der Rede wert.

Kurz vorher behauptet eine der handelnden Personen, dass dieses Zitat von Schopenhauer sei, nachdem ich von Schopenhauer nie etwas gelesen habe, kann ich das leider nicht beurteilen. Sollte jemand mich aufklären können, wäre ich sehr dankbar darüber (bitte mit Quellenangabe - wenn dann, will ich es schon genau haben).

04 April 2005

noch mehr Radfahren

Der Wahnsinn geht weiter: nach dem sonntäglichen Mittagessen schwang sich die Familie auf die Bikes und ab geht es Richtung Osten: Mit zwei kurzen Pausen schaffen wir es bis nach Wattens! Ich bin echt beeindruckt: Tochter 1 fährt auf einem kleinen Kinderrad und tretet und tretet und tretet! Mir wären bestimmt schon lange die Beine abgefault.


radweg

wattens

03 April 2005

Radfahren

Heute habe ich es überprüft: Radfahren verlernt man nicht: Ich bin heute das erste Mal seit fast 20 Jahren am Rad gesessen.

Die letzten Wochenenden war ich immer zu spät dran: da war das Fahrrad durch ein anderes Familienmitglied besetzt, daher habe ich mich heute gleich in der Früh angemeldet, dass ich heute einfach eine halbe Stunde fahren möchte. Ich startete noch vor dem Frührstück um die Ruhe zu genießen und diverse Peinlichkeiten zu vermeiden.

Das Radfahren war kein Problem, aber Ruhe gab es auch keine. Ich wußte gar nicht, wieviele Irre am Sonntag in der Früh schon joggen und radfahren.

Inn

30 März 2005

Mein absolutes Lieblingsbuch

Wahrscheinlich bin ich in den Augen einiger ziemlich "krank" und sie werden sich fragen, was ich bitte an diesem Buch finde, das sie nicht zu Ende gelesen haben, weil es das abstoßendeste war, was sie je in Händen gehalten haben:

Tobias O. Meissner
Frauenmörder
Hiobs Spiel, erstes Buch

Kurzinhalt: Hiob Montag, ein Magiersohn, fordert
NuNdUuN, den Fürst der Hölle zu einem Spiel heraus. Viele vor ihm haben das schon versucht, sind aber gescheitert. Punkte gibt es für das Verhindern bzw. Töten von Manifestationen des Bösen. Hiob ist dabei sehr kreativ, aber auch NuNdUuN scheut keine Tricks. Gewinnt Hiob, kann er die Welt retten!

Ich glaube, ich habe mindestens 150 Seiten gebraucht, bis ich überhaupt kapiert habe, um was es eigentlich geht und dann war ich gefangen im Spiel Hiobs und seiner Genialität!

Allerdings muss ich alle "schwach" bzw. "normal" besaiteten warnen (wie auch ein auf dem Umschlag angebrachter Sticker des Buches -
Warning. Explicit Lyrics): das Buch ist nichts für einen schwachen Magen. Es schildert Grausamkeiten und Widerlichkeiten und macht auch vor den ekelhaftesten Perversionen nicht Halt. Meißner schildert Hiobs Spiel in schockierender Bildlichkeit und zugleich mit kaltblütiger stilistischer Brillanz. Man will oft nicht weiterlesen und tut es dennoch. Man spürt die Provokation und zugleich den tiefen, sozusagen rücksichtslosen Moralismus, der dieses Pandämonium aus gekonnt erzählten Geschichten durchzieht.

In einem Forum heißt es über dieses Buch: "nachdem ich mich das dritte Mal übergeben hatte, gefiel mir das Buch sehr gut." - und irgendwie ist was dran, an diesem Satz.

Und was mich wirklich am allermeisten ärgert: es soll ein Zyklus werden, der sich über mehrere Bände über einen Zeitraum von 50 Jahren erstreckt! Ich warte nun schon seit längerem, dass endlich ein weiterer Teil erscheint - aber nichts! Keine Vorankündigung! Nichts! Ich bin schon so gespannt, wie es weiter geht und habe gleichzeitig Angst, irgendwann die Bücher einfach als ekelhaft und grausig abzulegen - einziger Trost, Meißner ist nicht wesentlich jünger als ich.


29 März 2005

frühlingshafter Sportwahn

Das verlängerte Wochenende ist vorbei, der Sportwahn hat aber noch nicht nachgelassen. Tochter Nr. 1 hat heute ganz spontan beschlossen, dass sie auch Rollerskaten lernen muss - und das obwohl sie sich die letzten 3 Jahre geweigert hat, und ich mich schon geärgert habe, dass ich ein Vermögen für die Sachen ausgegeben habe. Jetzt sind wir heute zu dritt den halben Nachmittag auf der Straße auf und ab gerollt.
skates

Tochter Nr. 2 ist in meinen Armen gehangen und hat Gummifüße gemacht. - Super. Vor allem, weil es sich mit Gummifüßen so kontrolliert rollen lässt.

Das Öl ist ausgegangen - mir ist kalt, mein Knie schmerzt immer noch - vielleicht wäre einmal ein Arztbesuch nicht das Blödeste. Ich will Frühling, ich will es warm.
Der einzige Trost: die ersten Frühlingsblumen, haben sich schon den Weg nach draußen gebannt.

Irgendwie hätte ich jetzt gerne meine zwei Frühlingsbilder und das Skater-Bild heruntergeladen, aber irgendwie scheint es nicht funktionieren. *grml* - Ätsch, ich hab es doch noch hinbekommen.
krokusschnee

28 März 2005

Heute ist der 28. März und ich bin Knie lahm

Meine Familie ist neuerdings auf dem Sport-Trip - und ich bin durch das Fahren mit den Raketenschuhen* etwas knie-marod.

Aber was soll es: ich komme nicht drum herum und schaden wird's wohl auch nicht.




*Rollerskates (lt. Tochter Nr. 2)

26 März 2005

Nachdem ich alles vergesse und verliere ...

... und nach meinem letzten Computeraufräumen vieles in den unendlichen Weiten meines Composters verloren gegangen ist, notiere ich mir jetzt einfach das Wichtigste hier:

Von diesem Typen suche ich Musik: http://de.wikipedia.org/wiki/Johnny_Clegg

So ein Käse!

Sagt mein Sohn zu mir: "Ich sei nur neidig, weil die leisen Stimmen nur zu ihm sprechen!

Und das beste ist, wenn ich hören muss: "Provozierst du noch, oder gähnst du schon?"

Und noch ein Kommentar von Tochter Nr.1: Der Willi, der Brauchi und der Magi sind von einer Ampel überfahren worden.

(wie soll ich diese Familie nur aushalten?)

25 März 2005

Hallo und Willkommen

Das ist mein aller erster Blog. Ich hab jetzt natürlich noch keine Ahnung, wie mein Blog aussehen wird, und was ich da überhaupt reinschreiben soll. Ich habe auch keine Ahnung, ob ich meinen Blog jemals wieder finden werde, oder ob er jetzt als Internetleiche durch das WWW geistern wird. Sollte er wider erwarten wieder auftauchen, dann werde ich versuchen, meinen Blog am Laufen zu halten.

Wird zwar schwierig, denn ich war schon immer zu faul und mein Leben zu ereignislos um genügend Einträge zu schaffen, um ein ganzes Tagebuch zu rechtfertigen.

Nur so viel, ich war heute fast 2 Stunden Roller Scaten und bin jetzt ziemlich hinüber.

Und nachdem ich jetzt wieder einmal vor der Glotze eingepennt bin, schallt ich jetzt auch den PC aus und geh lesen, das muss auch sein.

Wünsche allen, die das lesen oder auch nicht, eine gute Nacht.

Baba!