Plötzlich war das Knarren der Holzdielen zu hören, es klang fast so, als würde sich jemand im oberen Stock durch den langen dunklen Gang vorsichtig entlang schleichen. Durch das Babyphon war das gleichmäßige Atmen der schlafenden Kinder zu hören.
Das Jaulen des Windes wurde lauter, es war schon spät, alles war wieder ruhig im obere Stock des abgelegenen Hauses.
Ich nahm die Kerze und machte eine letzte Runde durch das stille Haus, alle Fenster waren geschlossen und die Tür versperrt, es war Zeitauch ins Bett zu gehen. Ich stieg die steile Treppe nach oben, ging an den Kinderzimmern vorbei. Drinnen war alles ganz still, nur das regelmäßige Atmen war zu hören.
Und da, ganz plötzlich, fiel mein Blick auf etwas weisses und glänzendes, es lag direkt vor meiner Schlafzimmertüre: ich bückte mich und hob es auf: es war eine Nachricht auf einem weißen Zettel, es stand in blauen, krakeligen Buchstaben:

Zahlreiche Fragen schossen mir durch den Kopf: Für wen war diese Nachricht?, Wer war Luisi? Wer war der Verfasser dieses Zettels?
Ich fand keine Antwort auf meine Fragen. Jedoch ließ mich der Gedanke nicht los, dass ich einem Geheimnis auf der Spur sein könnte.
Zögernd ging ich ins Bett. Hineingekuschelt in meine Decken betrachtete ich die Nachricht von allen Seiten, hielt sie gegen den Schein der Kerze, hielt sich auch darüber, in der Hoffnung unsichtbare Schriftzeichen wieder aufscheinen zu lassen. Aber da war nichts.
Ich legte die Nachricht auf mein Nachtkästchen neben das Bett und blies die Kerze aus. Noch während ich über zahlreiche Antworten nachdachte, schlief ich ein. Vielleicht kam ich ja in meinen Träumen dem Rätsel auf die Spur.
Ich träumte wirres Zeug von Schneemenschen, Bergfexen, Wichteln und zahlreichem Getier, das hier in den Bergen wohnen soll. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fühlte ich mich schlapp und müde. Aber dennoch war ich dem Geheimnis keinen Schritt näher als am Vorabend.
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