19 Mai 2005

Apologie

Sollte ich jemals ein eigenes Buch schreiben, in dem ich mich teilweise auf tatsächliche Ereignisse bzw. geographische Gegebenheiten stützen sollte, werde ich ganz einfach das (oder heißt es die oder gar der?) Apologie von TC Boyle aus „Wassermusik“ klauen: Ich finde das wirklich einfach, wenn man sich die Geschichte nach den eigenen Bedürfnissen anpasst – das nennt man wohl literarische Freiheit.

<>
Apologie von TC Boyle, aus Wassermusik

Da der Anstoß zur Wassermusik in erster Linie der Ästhetik, nicht der Gelehrsamkeit entsprang, habe ich den historischen Hintergrund aus der Freude und Faszination genutzt, die er mir bereitete, keinesfalls aber in dem Wunsch, die darin festgehaltenen Ereignisse genauestens zu rekonstruieren oder für einen Roman zu bearbeiten. Ich pflege hier absichtlich Anachronismen, erfinde Sprachen und Terminologien, und die Originalquellen dienen mir als Material für Abschweifungen und Ausschmückungen. Wo immer die historischen Tatsachen den Bedürfnissen der Phantasie Barrieren bauten, habe ich sie, in vollem Wissen und mit reinem Gewissen, in einer Weise umgestaltet, die meinen Absichten entsprach.

Keine Kommentare: